Selbst Honecker geriet einmal in die Fänge der Telefonüberwachung

Auf diese Art und Weise konnten beispielsweise Sendungen Oppositioneller abgefangen oder diese mit bestimmten Sendungen in Verbindung gebracht werden.

DDR Geheim - Das unsichtbare Kommando (Teil 1/2)

Technisches Gerät zur Postkontrolle. Für die Öffnung, Überprüfung und möglichst spurlose Weitersendung an den eigentlichen Empfänger setzte das MfS viele, zum Teil eigens dafür entwickelte Geräte ein. M, Fo , Bild Der Empfänger sollte die Kontrolle nicht bemerken.

DDR: Knacken in der Leitung | ZEIT ONLINE

Manche Briefe mussten aufwändig von Hand verklebt werden. Eine Reihe Kaltdampfanlagen. Zu öffnende Briefe liegen auf einer Fläche, aus der der Dampf strömt. Bereits geöffnete Briefe liegen auf Ablagen darüber. In eine Tischplatte ist eine W -förmige Öffnung eingelassen, aus der Dampf strömt. Schreibtisch eines Stasi -Mitarbeiters in der Postkontrolle.

Technisches Gerät in der Postkontrolle der Abteilung M. In den Dienstgebäuden der Stasi wurden die in der Poststelle aussortierten Briefe einer aufwändigen Prozedur unterzogen.

Um die Briefe Lesen zu können, mussten sie so geöffnet, kopiert und geschlossen werden, dass der Empfänger nichts davon merkte. Abhör- und Fernmeldetechnik des MfS. Die abgebildete Anlage besteht aus 16 Tonbandgeräten und weiterer Technik. Eine Wand mit 16 Tonbandgeräten, die an eine Rufnummernselektierungsanlage gekoppelt waren. Ein Arbeitsplatz mit technischen Geräten. Teilweise wurde dies in einem maschinellen Vorgang automatisch durchgeführt. Schlussendlich mussten jedoch alle Gespräche von Interesse abgetippt oder schriftlich zusammengefasst werden.

Mit 3000 West-Geräten horchte die Stasi Bonn aus

Dazu gehörte u. Besondere Aufmerksamkeit sollte laut Dienstanweisung der Geheimhaltung gewidmet werden. Dokument in der Stasi-Mediathek ansehen. Zu den Zielstellungen der Abteilung M gehörte es, die Verbreitung politisch brisanter Inhalte zu verhindern und darüber hinaus alle interessanten Informationen für die Arbeit anderer MfS -Abteilungen zu erfassen. Direkt zum Seiteninhalt springen. Zum vorherigen Abschnitt springen Zum nächsten Abschnitt springen.

Dateiversionen

Gedankenkontrolle Mit der Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses verfolgte die Staatssicherheit mehrere Ziele: Sie wollte ganz konkret den Austausch zwischen Ost und West unterbinden oder im Mindesten wissen, worüber Menschen sich austauschen. Telefonkontrolle Die für Telefonkontrolle zuständige Abteilung 26 agierte grundsätzlich nur auf Weisung anderer, operativer Diensteinheiten, beispielsweise der Hauptabteilung XX, zuständig für die Opposition im Land.

Beispiele aus den Stasi-Unterlagen Das "klingende Sonntagsrätsel". Observation eines Briefkastens. Stasi -Mitarbeiter beim Abhören von Telefongesprächen. Millionen und Abermillionen Telefonate wurden abgehört. Von und im Auftrag der ehemaligen Besatzungsmächte, aber auch von den Westdeutschen selbst. Nahezu alle eingehende Post aus der DDR und massenweise Briefe und Pakete aus anderen osteuropäischen und kommunistischen Staaten wurden angehalten und zensiert. Die Telefon- Fernschreib- und Telegrafenleitungen von und zur DDR, nach und von Berlin und in die übrigen osteuropäischen Staaten, aber auch innerhalb der Bundesrepublik, ins westliche Ausland und Durchgangsleitungen von Ost nach West wurden systematisch überwacht und abgehört.

Spionage: Mit 3000 West-Geräten horchte die Stasi Bonn aus

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, Er attestiert dem Autor, die Bedeutung der Postzensur und Telefonüberwachung als zentralen Teil der Weststaatsbildung zu belegen. Anhand der Auswertung von bislang geheimen Dokumenten weist Foschepoth für Korte überzeugend den massenhaften, systematischen Eingriff ins Postgeheimnis ohne Rechtsgrundlage nach.

Auch der historische Kontext dieser Überwachung - Westbindung, antikommunistische Hysterie, konservatives Staatsverständnis und zahlreiche alte Nazis in führenden Funktionen in den Behörden - wird seines Erachtens erhellend dargestellt. Sein Fazit: ein Werk, dass den Fokus einmal nicht auf die Erfolgsgeschichte der BRD, sondern auf deren Problemgeschichte legt und vor Augen führt, "wie anfällig die Exekutive für jede Machterweiterung ist". Sie schalteten sich demnach auch in die Telefonleitung der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik.

Ende gab es etwa Hauptamtliche beim Hauptsitz der Lausch-Abteilung. Der einstige Oppositionelle und heutige Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, bekräftigt, jedes Telefonat mit dem Westen sei eine mutige Tat gewesen. Es drohte auch Gefängnis - für ungesetzliche Verbindungsaufnahme gab es bis zu drei Jahre Haft.

Er habe sich oft gefragt, ob er seine Freunde nicht zusätzlich in Gefahr bringe, erinnert sich Jahn. Doch nachts habe er anonyme Anrufe bekommen, bei denen am anderen Ende geschwiegen wurde. Schlimmer seien aber die Abhör-Wanzen in der Wohnung gewesen. Als er sie entdeckte, brachte er sie zur Staatsanwaltschaft.